Der Teufelsrachen

Als Garganta del Diabolo, „Teufelsrachen“, wird der bedeutendste Katarakt der Iguazú-Wasserfälle im Länderdreieck Argentinien-Brasilien-Paraguay bezeichnet. Der Name des rund 1320 Kilometer langen und rund einen Kilometer breiten argentinisch-brasilianischen Grenzflusses stammt aus der Sprache der Guarani-Indianer und bedeutet „großes Wasser“. Nur etwa dreißig Kilometer bevor der Iguazú in den Rio Paraná mündet, stürzt das Wasser von der Hochfläche achtzig Meter in das enge Flusstal hinab. Auf 2700 Metern Breite bildet der Fluss 275 Kaskaden, von denen aber nur etwa 800 Meter auf brasilianischem Boden liegen. Die Hochfläche ist vulkanischen Ursprungs und besteht aus hartem Basaltgestein. Der Lateritboden färbt die Wassermassen rot. Auf dem Plateau gedeiht ein artenreicher, subtropischer Mischwald. Der Fluss strömt von der hufeisenförmige Abbruchkante in eine tiefe Schlucht, die der Fluss ausgewaschen hat. Durch die Kraft des Wassers frisst sich die Schlucht immer tiefer in das harte Basaltgestein und verlagert die Wasserfälle immer weiter flussaufwärts. Ein tiefer Canyon bildet den Unterlauf des Flusses.

Der Teufelsrachen stellt das Zentrum der Wasserfälle dar und bildet das Ende der 700 Meter langen und 150 Meter breiten Schlucht. Das Wasser steigt in riesigen Wolken nach oben und sorgt dafür, dass über den Fällen fast ständig Regenbögen zu sehen sind. Ein ohrenbetäubender Lärm entsteht durch das fallende Wasser. Neben dem Teufelsrachen stürzt das Wasser rechts und links der Schlucht in zahlreichen Kaskaden in die Tiefe. Die anderen Fälle, wie der Salto St. Martin oder der Salto Mbiguá, führen ihr Wasser in die Nebenschlucht, die sich noch im Bereich der Fälle mit der Hauptschlucht vereint. Zu sehen ist dies auf der rechten unteren Briefmarke des abgebildeten Blocks. Die Durchflussmenge kann bis zu 7000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde betragen.

CATARATAS HB LV

Das Gebiet rund um die spektakulären Wasserfälle des Iguazú im Ländereck zwischen Brasilien, Paraguay und Argentinien beheimatet viele seltene Pflanzen- und Tierarten.

Den kompletten Artikel von Dietrich Ecklebe finden Sie in der DBZ 12/2014, die Sie aktuell am Bahnhofsbuchhandel bekommen. Kennen Sie eigentlich schon unsere neuen Prämien im Abo-Shop?

Authored by: Udo Angerstein

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